2015-09. Bedingt verurteilt

Einem Bericht in der Gratiszeitung HEUTE vom 21. August entsprechend wurde in St. Pölten ein Mann wegen seiner erfundenen Entführung zu acht Monaten bedingte Haft verurteilt. Interessant dabei ist sein Motiv für das Vergehen. Er wollte mit der Aktion sein Sachbuch über Ansteckungsgefahren beim Klogang bewerben. Diese „Erfindung“ ist sicher nicht für eine Patentanmeldung geeignet. Dennoch, offenbar benötigt es massivere Aktivitäten um das Thema verstärkt bewusst zu machen.

Bewusst machen heißt für mich übrigens vor allem, dass wir Benützer und Benützerinnen es selbst sind, die in den Toiletten den Mist und die Krankheitserreger hinterlassen. Bei einem Besuch in Tokyo während einer Grippezeit waren für mich die Menschen mit ihrem Mundschutz etwas irritierend. Bis mir vermittelt wurde, dass der Schutz nicht vorrangig der Trägerin oder dem Träger selbst dient, sondern dass dieser vor einer Weitergabe der eigenen Viren an die Mitmenschen schützen soll. Einmal eine andere Sicht. Ich werde jedenfalls das Buch „Stiller Ort des Schweigens“ lesen.

2015-09. Alles retour.

Ihr finanzielles Ziel hat die Crowdfunding–Kampagne nicht geschafft. Das eingezahlte Kapital wurde an die Unterstützer und Unterstützerinnen zurück überwiesen. Gründe dafür gibt es mehrere. Sie sind nicht mehr relevant. Wesentlich ist die Abänderung des Geschäftsmodells, die diese Aktion nun bewirkte. Dazu werden die Zuständigkeitsbereiche neu aufgestellt und für die weitere Entwicklung eine äußerst attraktive Basis geschaffen, wie sie vor der Kampagne kaum vorstellbar war. Das klingt zwar etwas kryptisch, die Details dazu gibt es in den nächsten Wochen.

2015-08. Heute ist internationaler Tag des Toilettenpapiers.

Der jeweils am 26. August weltweit gefeierte Toilet Paper Day dient dazu, jährlich an die alltägliche Nützlichkeit und an die unentbehrliche hygienische Rolle des Klopapiers zu erinnern. Es war 1857, als ein Joseph Cayetty in den USA das erste Papier speziell als Toilettenpapier – zunächst noch in Einzelblattstapeln – produzierte. Perforiertes Papier auf Rolle kam erstmals Ende der 19. Jahrhunderts in England auf den Markt. 1928 wurde die erste Toilettenpapierfabrik in Deutschland gegründet. Das Papier löste dann nach und nach das zwischen den Händen verriebene und damit weichgemachte Zeitungspapier oder die Maiskolbenstrünke ab.

Mittlerweile werden in Deutschland jährlich 710.000 Tonnen Toilettenpapier hergestellt und laut Ökotest etwa drei Milliarden Rollen verbraucht.

Die „Regionautin“ von meinbezirk.at, Katharina Ranalter, berichtet u.a. in ihrem Beitrag zum Tag des Toilettenpapiers, dass der durchschnittliche Pro-Po-Po-Verbrauch in Österreich bei circa 14 kg und der durchschnittliche in der EU nur bei 13 kg liegt.

Übrigens waren es die Chinesen, bei denen laut Wikipedia im 6. Jahrhundert das Toilettenpapier erstmals erwähnt wurde. Bereits 1393 soll

der kaiserliche Hof in Nanjing 720.000 Blatt verbraucht und Kaiser Hongwu mit seiner Familie 15.000 Blatt einer besonders weichen und parfümierten Papiersorte verwendet haben.

2015-08. Raus aus dem stillen Örtchen

Ein wesentliches Ziel der Crowdfunding-Kampagne wurde schon erreicht – das Projekt WC-Papierautomat ist raus aus dem stillen Örtchen und hat es bereits auf die nationale Seite von meinbezirk.at geschafft.

Mit seinem Beitrag über ein 3er-Pack interessanter Blogs mit Mariazellerland Bezug zeigt Fred Lindmoser im Mariazellerland Blog weitere Beispiele jener kreativen Vielfalt, die unsere Region auszeichnet.

2015-08. „WC-Papier-Handtuchspender“

Die Anregungen und Diskussions-Themen, die sich infolge der Kampagne ergeben, sind auch für mich oft neu. So kam beispielsweise der Tipp zu einem bisher nicht beachteten und dennoch wichtigen Anwendungsbereich: Zug, Bus und Flieger. „Wenn alles hin und her wackelt, ist der Spender ebenfalls super, weil man sich dann mit der anderen Hand abstützen kann.“

Sehr interessant ist auch der Hinweis zur alternativen Verwendung von WC-Papier: „Wenn kein Handtuch oder keine Papierhandtücher zum Händeabtrocken da sind, nimmt man ja oft das Klopapier, und dieses wird dann nass und grauslich – das Problem wäre mit dem WC-Papierautomaten gelöst.“
Damit sind wir wieder bei der Firma Dyson. Dyson bewirbt auf der Website den airblade-Händetrockner mit Argumenten gegen die Papierhandtuchspender: „Leere Spender – Papierhandtuchspender werden oft nicht wieder aufgefüllt, was zu hygienischen Problemen führen kann. Es bleibt keine Möglichkeit, sich die Hände zu trocknen. Waschraumnutzer mit feuchten Händen können 1.000 Mal mehr Bakterien verbreiten als Nutzer mit trockenen Händen.“

2015-08. Serial Entrepreneurs

In der Presse am Sonntag gab es ein Interview mit Hermann Hauser, einem der Pioniere der britischen Start-up-Szene und mit dem Silicon Fen in Cambridge Mitaufbauer des britischen Silicon Valley:
„Es braucht eine Unternehmerklasse von Serial Entrepreneurs. Das sind Unternehmer, die schon einmal ein Start-up gegründet haben. Das zweite oder dritte Mal können sie alles schon viel besser. Es gibt eine interessante Statistik über meinen eigenen Venture Capital Fonds. Im ersten Fonds haben wir 17 Prozent unserer Investitionen mit Serial Entrepreneurs gemacht. Das hat sich in den vergangenen 15 Jahren auf 70 Prozent gesteigert.“

Wie heißt es doch so treffend: Umwege erhöhen die Ortskenntnis. Oder, wie teilweise vermittelt wird, ein Konkurs bringt mehr als ein Studium. Naja.

2015-07. Ein heißer Sommer.

Begonnen hatte der Sommer mit einem Quantensprung. Eine erneute Wertanalyse für die Sanitär-Technologie brachte eine Systemvereinfachung, die nach derzeitigem Entwicklungsstand eine Materialeinsparung von etwa 30% bringen wird. Die Detailplanung und die Computersimulation dazu sind noch offen, ebenso wie die zusätzliche Patentanmeldung.
Durch den Zeitaufwand hat sich mein nächster Schritt – eine Crowdfunding-Kampagne – stark verzögert, wobei ich jedoch innerhalb dieser Verzögerung enorm schnell unterwegs war.
Jetzt ist es soweit und der Versuch einer Zwischenfinanzierung per Crowdfundig startet.

Crowdfunding ist eine Alternative zur Finanzierung von meist kreativen Projekten oder Start-Ups mit vorwiegend kleinerem Kapitalbedarf. Eine Vielzahl an Menschen – die Crowd – unterstützt dabei das Projekt finanziell und ermöglicht es somit. In Amerika wurde diese Form ursprünglich für die Finanzierung von Musikprojekten eingesetzt.
Im Gegensatz zu Crowdinvesting, bei dem es sich meist um ein Nachrangdarlehen oder um Genussscheine mit jährlich ausbezahlten vereinbarten Zinsen handelt, sind die Gegenleistungen beim Crowdfunding sogenannte Belohnungen der Projektinitiatoren, die sich meist aus Sachleistungen und ideellen Werten zusammensetzen.
Für das jeweilige Projekt wird im Vorfeld eine Mindestkapitalmenge definiert, die durch den „Schwarm“ in einem vorher festgelegten Zeitraum erreicht werden muss. Wird dieses Finanzierungsziel nicht erreicht, werden die einbezahlten Beträge an die Unterstützer und Unterstützerinnen zurück erstattet. Die Kommunikation zwischen Crowdfunder und Initiatoren wird über eine Plattform im Internet abgewickelt.
wemakeit > www.wemakeit.com < mit Sitz in der Schweiz ist jene Plattform, über die unsere Kampagne läuft. Eine solche funktioniert neben der klassischen E-Mail und anderen Kontaktformen vor allem auch über Facebook.

2015-06. Scheiße sagt man nicht.

ebswienKlarerweise kommt bei Präsentationen oder in Gesprächen immer wieder das Argument des zusätzlichen Stromverbrauches. In einer einfachen Kosten-Nutzen-Analyse lassen sich die Stromkosten leicht mit den geringeren Kosten für Toilettenpapier gegenrechnen. Es geht jedoch um mehr.

Beim Nutzen geht es nicht nur um einzelne Menschen sondern um das Gemeinwesen. Es geht darum, die Verbreitung von Krankheitserregern zu reduzieren und technische Voraussetzungen für neue Hygienestandards zu bieten. Und es geht darum, Menschen mit Bewegungseinschränkung die Benützung zu erleichtern und den Papierverbrauch zu verringern.

Bei den Kosten geht es auch um die Umweltbelastung. Woher kommt der Strom, wird er aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt, wie ist die Situation global. Hier bietet Wien ab 2020 mit der neuen Hauptkläranlage eine faszinierende Lösung: Aus dem Klärschlamm von 1,8 Mio. Wiener und Wienerinnen wird Ökostrom. Daher auch „Scheiße sagt man nicht!“ – die Hauptkläranlage als Öko-Kraftwerk sagt dazu Biomasse. Mit dieser Anwendung wird auch die vielzitierte kaskadische Nutzung von Papier um eine Stufe erweitert. Also, liebe Wiener und Wienerinnen, freut euch auf die neuen Toilettenpapierspender. Den Strom dazu erzeugt ihr euch selbst – wenn ihr auf´s WC geht.

2015-06. Nespresso und die Diversifikation.

Im Magazin pro invent des Österreichischen Patentinhaber- und Erfinderverbandes schreibt Walter Wagner darüber, dass „schöpferischen Menschen mit ihren neu erdachten Lösungen immer häufiger mitgeteilt wird, dass man am Produkt sehr wohl interessiert wäre, lediglich an eine eigene Herstellung nicht gedacht sei.“ Diese Aussage kommt mir sehr bekannt vor.

Walter Wagner sieht „vielschichtige Gründe für die Abneigung gegenüber neuen, verbesserten Produkten, die von außen herangetragen werden. So können sie möglicherweise ein bestehendes, gut am Markt eingeführtes Modell ersetzen. Eine Umsatzerhöhung wäre daher nur marginal möglich.“ Auch diese Ausführung stimmt genau mit meinen Erfahrungen überein. Noch geringer ist die Chance bei Unternehmen, die selbst gerade eine neue Modellreihe auf den Markt bringen. Alles schon erlebt. Das Interesse liegt hier eher in der Marktbeobachtung.

Walter Wagner bringt weiter ein Beispiel: „Ein Erfinder einer neuartigen Kaffeemaschine könnte seine revolutionäre Idee gleich einer ganzen Reihe von namhaften Kaffeeautomatenhersteller anbieten, von denen es alleine in Europa mehr als ein Dutzend gibt. Diese meist monostrukturierten Betriebe als mögliche Lizenznehmer oder sogar als Patentkäufer zu gewinnen ist aber schwierig, es sei denn, die Idee ist par excellence und als Cashcow bestens geeignet. Weitaus erfolgversprechender wäre es, sich beispielsweise an Lebensmittelkonzerne mit eigenen Kaffeeröstereien zu wenden. Wenn derartige Betriebe bereit sind, die Ausweitung ihres Sortimentes – also Diversifikation – vorzunehmen, dann kann das wie im Fall Nespresso ein Erfolgsmodell ganz großer Klasse werden.“

Auch diese wertvolle Empfehlung bestätigt meine Erfahrung – im Strategiepapier ist in der Auswahl potentieller Unternehmen der Aspekt der Diversifikation bereits berücksichtigt.