Klarerweise kommt bei Präsentationen oder in Gesprächen immer wieder das Argument des zusätzlichen Stromverbrauches. In einer einfachen Kosten-Nutzen-Analyse lassen sich die Stromkosten leicht mit den geringeren Kosten für Toilettenpapier gegenrechnen. Es geht jedoch um mehr.
Beim Nutzen geht es nicht nur um einzelne Menschen sondern um das Gemeinwesen. Es geht darum, die Verbreitung von Krankheitserregern zu reduzieren und technische Voraussetzungen für neue Hygienestandards zu bieten. Und es geht darum, Menschen mit Bewegungseinschränkung die Benützung zu erleichtern und den Papierverbrauch zu verringern.
Bei den Kosten geht es auch um die Umweltbelastung. Woher kommt der Strom, wird er aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt, wie ist die Situation global. Hier bietet Wien ab 2020 mit der neuen Hauptkläranlage eine faszinierende Lösung: Aus dem Klärschlamm von 1,8 Mio. Wiener und Wienerinnen wird Ökostrom. Daher auch „Scheiße sagt man nicht!“ – die Hauptkläranlage als Öko-Kraftwerk sagt dazu Biomasse. Mit dieser Anwendung wird auch die vielzitierte kaskadische Nutzung von Papier um eine Stufe erweitert. Also, liebe Wiener und Wienerinnen, freut euch auf die neuen Toilettenpapierspender. Den Strom dazu erzeugt ihr euch selbst – wenn ihr auf´s WC geht.