2015-02. AMAZON VERSCHICKT WERBEBRIEFE

Anlassbedingt heute einmal ein Wechsel in den Office-Bereich: Es ist kaum zu glauben – Amazon verschickt neuerdings Werbebriefe. Amazon! Der Paradeonline-Vermarkter! Wie stand schon vor Jahren in der Fachpublikation ‚Postmaster-Magazin‘ zu lesen: „Unternehmen, die werblich und geschäftlich sehr stark per Internet und E-Mail mit den Kunden kommunizieren, beklagen zunehmend ‚dünne Luft‘ im Marketing. Die Kundenkontakte sind austauschbar, das Geschäftsverhältnis wird durch den Gang ins nächste Preisvergleichs-Portal sofort in Frage gestellt, es bestehen fast keine persönlichen oder emotionalen Beziehungen zwischen Marke und Kunden. In vielen Branchen wird diese Bindungslosigkeit mittlerweile als dramatisch beurteilt.“

Okay, für die Versender von Briefpost steht der Aufwand im Vordergrund: Drucken > Falzen > Kuvertieren > Verkleben > Adressieren > Wiegen > Frankieren > zur nächsten Poststelle bringen – die Einsparung dieser Kosten durch E-Mails oder Online-Briefe kann im Extremfall bis zu 90% der traditionell anfallenden Kosten einer betriebsinternen Briefposterstellung und -abwicklung ausmachen. Was liegt da näher, als diese Druck- und Bearbeitungskosten durch den Versand von E-Mails, Online-Briefen oder Fax, auf Empfänger, Geschäftspartner und Kunden zu überwälzen. Wo bei diesen bekanntlich ein Großteil der empfangenen E-Mails ausgedruckt wird – inklusive Bilder, Dis­claimer und Signatur. Kommen noch mehrere Adressaten dazu, gehen E-Mails mehrfach hin- und her und steigern das Druckvolumen weiter um ein Vielfaches. In Deutschland lesen nur etwa 7 Prozent der Nutzer oder der Nutzerinnen ihre elektronischen Nachrichten ausschließlich am Bildschirm. Es überrascht daher kaum, dass entsprechend einer Umfrage in den USA und 2013 auch in Deutschland, rund 80% der Bevölkerung lieber Papierpost als elektronische Information erhalten.

2015-02. NACHFÜLLSTRESS

Über die kernlose Klorolle gibt es auch in den USA eine heiße Diskussion. In einer eigenen Twitter-Kampagne wird vermittelt, dass auf diese Weise allein in den Vereinigten Staaten jährlich 17 Milliarden Röhren eingespart werden könnten. Beim deutschen Anbieter Vamos wird u.a. argumentiert, dass mit einer LKW-Ladung ca. 16% mehr Papier transportiert wird. 17 Milliarden Röhren wären übrigens dem europäischen Standard entsprechend etwa 2500 Milliarden Blätter.

Für meine Technologie ist die Frage, ob mit oder ohne Röhre, nicht relevant – eine automatische Ausrichtung gleicht eventuelle Unregelmäßigkeiten beim Abrollen aus. Mein Thema der letzten Monate war vielmehr die Frage der Nachfüllintervalle bei Toilettenpapierspendern. Einerseits sollte es nicht vorkommen, dass eine Toilettenbenützerin oder ein Benützer eine leere Rolle vorfindet, andererseits erzeugt diese Anforderung bei Bereitstellerinnen einen erheblichen „Nachfüllstress“. Dieser lässt sich zwar beim Rollenwechsel durch einen höheren Bereitstellungsrest verringern, der Papierverbrauch steigt dabei jedoch entsprechend. Alternativen sind Spendersyteme für Midi- und Maxirollen sowie für vorgefalzte Tücher mit den jeweils bekannten Nachteilen.

Diese Nachfüllfrage ist nun mit dem Konzept eines automatischen Wechselspendersystems gelöst.

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2015-02. EINE LEERE ROLLE MIT VIEL GEWICHT

Und wieder ein Beitrag aus den Medien: Diesmal direkt übernommen aus „Die Presse“ vom 13. Feb. 2015, von Friederike Leibl:

Nicht alle Errungenschaften verbessern unseren Alltag. Es gibt Dinge, die sind in ihrer Zweitverwendung wichtiger als in ihrer ursprünglichen Bestimmung. Die Kartonrollen im Toilettenpapier etwa. Kindergärten müssten ohne sie wahrscheinlich zusperren. Es gibt kaum etwas, was so viele Möglichkeiten bietet, kreativ verfremdet zu werden. Auch als Spielzeug sind die Rollen unschlagbar, ob als Fernrohr, Telefon, Rüssel, Tunnel, Murmelrutsche oder Schlagwaffe.

Nun gerät die tolle Rolle aber vielleicht in Gefahr. Denn auch bei uns wird seit Kurzem Klopapier ohne Innenrolle angeboten. Das freut jene, die tatsächlich glauben, dass Beziehungen an offenen Zahnpastatuben scheitern oder daran, dass die leeren Rollen anklagend auf der Halterung baumeln – und natürlich ist dann niemand der Letzte gewesen. Alles nur Scheinargumente. Es geht immer um etwas anderes. Aber dafür, dass sie eigentlich nur für Stabilität und ein rundes Abwickelerlebnis erfunden wurde, hat sich die Rolle jedenfalls ganz schön unverzichtbar gemacht.

2014-12. HOLZ-KUNSTSTOFF

In der aktuellen Ausgabe der Zeitung medianet/industrialtechnology wurde über eine Innovation des Kremser Druckhauses Schiner berichtet. Diese Firma setzt sich bereits seit Jahren mit 3D-Druck auseinander und präsentierte kürzlich mit dem ersten 3D-Druck aus einem selbstentwickelten Biopolymerfilament eine Weltneuheit. Mit diesem Material kann sie ihr Prinzip, ausschließlich ökologische unbedenkliche Materialien und Verfahrensweisen zur Anwendung zu bringen, auch im 3D-Bereich anwenden.

Im Interview mit dem Geschäftsführer diese Firma ging es weiter um die Suche nach einem geeigneten Basismaterials, das dann in Deutschland bei einem Betrieb gefunden wurde, der auf die Herstellung von Granulaten auf Biopolymerbasis spezialisiert ist. Der als Liquid Wood bekannte Biowerkstoff wurde 1998 vom Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie und deren Ableger Tecnaro entwickelt. Er besteht aus Lignin sowie weiteren Naturfasern wie Flachs oder Hanf und eignet sich für Kunststoffverarbeitungstechniken wie z.B. Spritzguss.

Wir waren Anfang dieses Jahres bei der Firma Tecnaro und konnten uns selbst über die vielfältigen Möglichkeiten ihres Biowerkstoffes informieren und dessen Verwendbarkeit für die Sanitärtechnologie abklären. Der besondere Reiz wäre, mit diesem, auf Grundlage von Lignin hergestellten Holz-Kunststoff, Module für Hygienepapierspender zu erzeugen, wobei deren Basis wiederum jener nachwachsende Rohstoff ist, aus dem Papier meist selbst hergestellt wird. Neben Umwelt- und Klimaschutz ist diese Veredelung auch ein faszinierender und einprägsamer Gesichtspunkt bei der Bewerbung der Technologie.

2014-12. PATENT ANGEMELDET

Mit der Bezahlung der Jahresgebühren sind die Patentrechte wieder ein weiteres Jahr geschützt. Eine wesentliche Voraussetzung für die Vermarktung – und dennoch, die große offene Frage bleibt deren Finanzierung. Wie schaffen wir die Aufwendungen bis zu einem Vertragsabschluss.

Nach vielen Gesprächen mit der Hausbank, nach Planrechnungen, Fristsetzungen und der Erarbeitung von Worst-Case-Szenarien konnte eine familieninterne Lösung vereinbart werden. Die restliche Finanzierung ist damit gegeben, das Patent mittlerweile angemeldet, im Enterprise Europe Network ist das Angebots-Profil online und der Webauftritt ist fertig.

Vor den ersten Aussendungen an entsprechende Unternehmen fand ich noch eine mir unbekannte Argumentationshilfe in einem aktuellen Büroartikel-Versandkatalog. Demnach reduzieren Papierhandtücher durch ihre schnelle und hohe Saugkraft die Anzahl der Bakterien um 24%, Textilrollen nur um 4%. Durch die hohe Saugkraft wird den Bakterien mit der Feuchtigkeit ein wichtiger Nährboden entzogen. Heißlüfter erhöhen die Zahl der Bakterien um 117%. Der gravierende Unterschied, ob ein Heißlüfter seine Luft aus dem Sanitärraum selbst oder von außerhalb bezieht, wurde hier nicht erwähnt.

2014-11. OHNE KAPITAL KEIN WEITERKOMMEN

Zunächst gibt es ein wichtigeres Thema. Aktuell liegt eine technische Beschreibung der Hygiene-Technologie zur Bearbeitung beim Patentanwalt. Sobald beim Patentamt die Anmeldung erfolgt, beginnt ein einjähriges Schutzrecht, das Prioritätsjahr. Wesentlich jedoch, ich kann – als Voraussetzung für eine Lizenzvergabe – die Technologie veröffentlichen und präsentieren.

Klingt zwar gut, nur ohne entsprechendes Kapital für die Umsetzung gibt es kein Weiterkommen. Reisekosten, Betriebskosten, Ratenzahlungen, für die Patenterteilung in Indien sind seit dem Antrag 2005 auch neun Jahresgebühren nachzuzahlen. Woher nehmen? Für Venture-Capital oder selbst für Early-Stage-Financing ist es noch zu früh. Dafür gibt es wieder einmal einen dieser Zufälle: Bei einem Treffen mit einem sehr guter Freund spreche ich auch meine weiteren geplanten Schritte und die dazu nötigen Voraussetzungen an. Dabei bietet er mir zu meiner großen Überraschung die Kostenübernahme für die unmittelbar fälligen Zahlungen, vor allem für die  Patent-Aufrechterhaltungsgebühren, als Überbrückungshilfe zu. Der Zufall dabei: Wegen seiner gegenwärtigen beruflichen Veränderung wäre ihm dies gar nicht möglich gewesen. Eine Woche zuvor fand sich jedoch eine gänzlich unerwartete Gutschrift aus einer Jahresabrechnung auf seinem Konto. Diese entsprach fast genau jenem Betrag, der für mich nötig war. Für ihn blieben davon 1.000 EUR übrig – und damit für seinen weiteren Freund, der in Asien gerade eine tragische Zeit durchlebt und um eine Unterstützung von 1.000,– EUR anfragte.

2014-11. PATENT IN INDIEN

Wieder einmal eine erfreuliche Nachricht – in Indien wurden für einen Teilbereich der Office-Technologie die Patentrechte erteilt. Nach China nun die zweite erfolgreiche Patentanmeldung in Asien. Drei weitere Anmeldungen liegen in der Schublade.

Ein klein wenig irritiert hat mich zum Thema Patentschutz allerdings eine Diskussion neulich in meinem Bekanntenkreis, wo auf sehr hohem fachlichen Niveau Themen wie alternative Wirtschafts- und Zahlungsmodelle, die Zukunftslosigkeit einer auf Wachstum aufgebauten Wirtschaft oder unser Egoismus den nächsten Generationen gegenüber, angesprochen wurden.

Hier hörte ich erstmals diese massive Kritik am Patentschutz. Bisher war für mich klar – keine Schutzrechte, kaum Innovationen. Ist ja auch irgendwie logisch. Es wird doch selten jemand eine oft jahrelange Forschung und Entwicklung finanzieren um danach das Ergebnis freizugeben. Das schaffen nur Firmen wie aktuell Tesla als erstes Open-Source-Unternehmen der Autobranche. Tesla baut jedoch eine „Gigafactory“ für Batterien für Elektroautos und kommt damit über diesen Umweg zu seinem Geld. Gut, es gibt auch noch die Taktik, das Ergebnis einer Erfindung nicht anzumelden und zu veröffentlichen und jeweils den Zeitvorsprung zum Mitbewerb zu nutzen. Jedenfalls habe ich eine, bei der Diskussion angesprochene Alternative zum Patentschutz, nicht ganz verstanden. Ich werde mich mit dieser sicher noch intensiver auseinandersetzen.

2014-11. JETZT AUCH NOCH STERMANN UND GRISSEMANN

Und jetzt auch noch Stermann und Grissemann. In deren ORF Satiresendung „Willkommen Österreich“ war die Umfrage von MindTake Research ebenfalls ein Thema: „Offensichtlich ist es so, dass zwei Drittel aller Österreicher Falter sind.“Damit ist die mediale Unterstützung aber noch nicht zu Ende.

Die Hygiene im Sanitärbereich war Anlass für einen aktuellen Artikel in medianet. Die Firma CWS-boco bietet eine neue Lösung für ein altbekanntes Problem – eine hygienische Türklinke für ein sauberes Berühren beim Verlassen des Waschraums. Die Türklinke wird dazu nach jeder Benutzung vollautomatisch mit einer neuen Hygiene-Folie überzogen.

Auch bei der Entwicklung der Falttechnologie war die Berücksichtigung hygienischer Anforderungen eine vorrangige Zielsetzung. Das Ergebnis ist eine optimale hygienische Benutzung. Berührungslos wird das Klopapier abgetrennt, gefaltet und aus dem Spender bereitgestellt. Das Papier kann zuvor nicht berührt werden, womit das Abtrennen einer Hygiene-Reserve entfällt.

2014-10. SO EIN KNÜLLER MIT DEM FALTER.

Armin Wolf twitterte am 7. Oktober: „Und wie meldet die APA heute: Österreicher verwenden Klopapier am liebsten gefaltet. Hat die Umfrage ergeben.“ Das wäre nichts gravierend Neues. Wir Europäer falten, im Gegensatz zu den Amerikanern, eben unser Klopapier lieber. Die Amis knüllen ihres. Teilweise wickeln sie es auch. Dazu gibt es sogar eine Erfindung: Einfach die Hand in die Öffnung eines Automaten stecken und die Technik wickelt das Papier herum.

Was ich damit zu tun habe? Und weshalb ich gerade mit dieser Meldung meinen Blog beginne? Es ist das faszinierende Timing. Vor 14 Tagen habe ich nach über einem Jahr Entwicklungszeit erstmals ein Video meiner letzten Erfindung online gestellt und vergangene Woche die technische Beschreibung dem Patentanwalt übergeben – eine Technologie zum automatischen Falten von Toilettenpapier und Papierhandtüchern. Und heute kommt von meinem Sohn, während ich auf der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten das Formular einer Investoren-Plattform ausfülle, eine E-Mail mit dem Hinweis auf diese APA-Meldung. Die Analyse des Wiener Institutes MindTake, eine Meldung der Austria Presse Agentur und ein Tweed von Armin Wolf – perfekt, eine optimale Argumentationshilfe zum optimalen Zeitpunkt.

Was das jetzt mit Mariazell und mit Gott und der Welt zu tun hat, ist eine überaus spannende Geschichte …

HERZLICH WILLKOMMEN

Beim Zufall liegt die eingetretene Endsituation nicht in der Ausgangssituation begründet, es gibt keine nachvollziehbare Ursache für das Zustandekommen einer konkreten Endsituation und es hätte auch anders kommen können. Für Mathematiker und Statistiker sind Wahrscheinlichkeitstheorie und Wahrscheinlichkeitsrechnung Alltag.

In der Quantenphysik dürfte es komplizierter sein. Hier lässt sich, zumindest bisher, kein Zufallsgenerator als Ausgangssituation finden, also keine Münze, kein Würfel, kein „eingebauter“ Zufall. Was Albert Einstein mit „Gott würfelt nicht“ kommentierte.

Und wie gehe ich nun als Laie mit dem Zufall um? Was soll ich denken, wenn ich immer wieder mit Zufällen konfrontiert werde, die meine Pläne über den Haufen werfen oder in eine andere Richtung lenken? Zufälle, die oft so perfekt passen, dass es einfach weitererzählt gehört. Was ich hiermit tue.

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