1984. ORIENTIERUNGSLOS

Inzwischen glücklich gebunden und das erste Kind unterwegs, kümmere ich mich also zunächst einmal um die beiden Betriebe. Den Laden stelle ich vorwiegend auf Reformwaren um, in das Dachgeschoß kommen Ferienwohnungen, das Dach lassen wir isolieren und neu decken. Um weitgehend am Bau arbeiten zu können, wird für das Geschäft eine zusätzliche Mitarbeiterin aufgenommen. Für die Finanzierung des Umbaus wird einen Kredit mit einer Laufzeit von 20 Jahren vereinbart.

20 Jahre Laufzeit heißt 20 Jahre Raten zu zahlen und somit für 20 Jahre die weiteren Pläne zu vergessen. Wirtschaftlich zwar abgesichert, kommen daher, kurz vor der Eröffnung des Gästehauses, Orientierungs- und Planlosigkeit und Sinnkrise. Zusätzlich irritieren mich noch ein Kettenbrief, der mir, sollte ich den Text nicht an zehn Leute weiterschicken, großes Unheil voraussagt und die geschnitzte und bemalte Madonna, die ich zufällig am Dachboden in einem alten Koffer finde. In dieser Verwirrtheit wende ich mich, meinem Glauben entsprechend an Gott. Hallo, ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich überlass dir das Haus, mach damit, was deinem Plan entspricht. Und er tat es, nur kurze Zeit später.